Restless Legs Syndrom und Magnesium
- 10.09.2024
Das Restless-Legs-Syndrom und Magnesium werden oft miteinander in Verbindung gebracht. Aber stimmt das? Magnesium ist nämlich kein Medikament. Es soll nichts Bestimmtes bewirken, ist aber gleichzeitig ein unverzichtbares Glied in Hunderten von biologischen Prozessen in unserem Körper. Das ist zum Teil der Grund, warum viele Menschen zusätzliches Magnesium zu sich nehmen, um bestimmte Symptome zu verringern oder zu lindern. Sogar Menschen, die unter dem Restless-Legs-Syndrom (unruhigen Beinen) leiden, suchen Linderung in zusätzlichem Magnesium. In diesem Blog gehen wir näher auf die Frage ein, ob Magnesium beim Restless-Legs-Syndrom hilft.
Was ist das Restless-Legs-Syndrom?
Um verstehen zu können, was Magnesium beim Restless-Legs-Syndrom bewirken kann, gehen wir zunächst darauf ein, was die sogenannten “Restless-Legs“ sind. Um ein vollständiges Bild von Magnesium zu bekommen, empfehlen wir unseren Blog über die Wirkung von Magnesium.
Mit dem Restless-Legs-Syndrom, kurz RLS, werden in der medizinischen Fachwelt unruhige Beine bezeichnet. Im Deutschen nennen wir es einfach unruhige Beine oder das Syndrom der unruhigen Beine. Das Restless-Legs-Syndrom äußert sich in einem unkontrollierbaren Drang, den Körper, insbesondere die Beine zu bewegen. Dieser Bewegungsdrang geht mit einem kribbelnden, ziehenden oder schmerzhaften Gefühl tief in den Gliedmaßen einher. Da diese Symptome am häufigsten abends und nachts auftreten, wird das Restless-Legs-Syndrom auch als Abend- oder Nachtkrankheit bezeichnet. Schlafmangel ist daher auch eine der am häufigsten genannten und ärgerlichen Folgen vom Restless-Legs-Syndrom.
Zwei Hauptformen vom Restless-Legs-Syndrom
Es gibt zwei Hauptformen vom Restless-Legs-Syndrom, die einfach als eine primäre und eine sekundäre Form bezeichnet werden. Die primäre Form ist überwiegend eine Erbkrankheit und kann bereits im frühen Alter auftreten. Bei der sekundären Form spielen andere, oft zusammenhängende Probleme eine Rolle:
- Schwangerschaft;
- Eisenmangel;
- Urämie (Nierenversagen);
- Medikamente;
- Lebensstil
Bemerkenswert ist auch, dass das Restless-Legs-Syndrom häufiger bei Frauen und in der westlichen Welt auftritt. Obwohl die Häufigkeit zunimmt, ist das RLS in Ländern wie Indien und China weitaus weniger verbreitet als in Nordamerika und Europa. Außerdem wurde festgestellt, dass bei Menschen, die am Restless-Legs-Syndrom leiden, ein überdurchschnittlich hoher Magnesiummangel vorliegt. Das ist ein wichtiger Grund dafür, warum die Einnahme von Magnesiumpräparaten wissenschaftlich als mögliches Mittel gegen das Restless-Legs-Syndrom betrachtet wird.
Wissenschaft und das Restless-Legs-Syndrom
Obwohl das RLS bereits im dritten Jahrhundert v. Chr. beschrieben wurde, wurde die Krankheit erst 1945 von dem schwedischen Neurologen Ekbom als neuromuskuläre Erkrankung eingestuft[i]. Diese Erkenntnis wurde jedoch lange Zeit in Frage gestellt, und die vorherrschende wissenschaftliche Meinung blieb, dass das RLS ein Symptom einer anderen Krankheit sei. Erst im Jahr 2007 wurde die genetische Grundlage des RLS entdeckt[ii], doch diese Entdeckung hat immer noch nicht zu einem endgültigen Durchbruch in der Behandlung geführt. Sie lieferte jedoch eine Erklärung dafür, warum die genetische Variante des RLS in bestimmten Gebieten häufiger vorkommt.
Auch für die sekundäre, d. h. nicht genetisch bedingte Form gibt es noch keine allgemein anerkannte Behandlung. Die sekundäre Form ist eine Begleiterscheinung von z. B. Diabetes oder ADHS, aber auch Nierenversagen und Eisenmangel werden als "Auslöser" für das Restless-Legs-Syndrom genannt. Eine häufige Folge ist, wie bereits erwähnt, Schlafmangel, wobei sich die Frage stellt, ob die Einnahme von Schlafmitteln das RLS nicht noch weiter fördert und damit eine Abwärtsspirale in Gang setzt. Außer dem pharmakologischen Ansatz, d. h. der medikamentösen Behandlung von RLS, gibt es auch Lebensstilinterventionen und (alternative) Therapien.
Neue Erkenntnisse, jedoch keine Lösung
Beide Ansätze haben (noch) nicht zu einem einheitlichen und erfolgreichen Vorgehen geführt. In der durchschnittlichen Allgemeinarztpraxis konzentriert sich die Behandlung hauptsächlich auf Aufklärung [iii], Beruhigung und Beratung, um festzustellen, ob Änderungen des Lebensstils wie die Raucherentwöhnung, der Verzicht auf Alkohol und Kaffee und mehr Bewegung das Auftreten vom Restless-Legs-Syndrom beeinflussen.
Bei schweren Symptomen werden Medikamente verschrieben. In diesem Zusammenhang sind nur die so genannten Dopaminagonisten wie Sifrol und Ropinirol zugelassen. Angesichts der beeindruckenden Liste von Nebenwirkungen wie Übelkeit, niedriger Blutdruck, Verwirrung, Schläfrigkeit, Schlafstörungen, Halluzinationen und Suchtprobleme stellt sich die Frage, ob das Medikament die Beschwerden aufwiegt. Magnesium kann zwar beim Restless-Legs-Syndrom empfohlen werden, da es allerdings wissenschaftlich nicht bewiesen ist und es sich nicht um ein Medikament handelt, wird es nicht verschrieben.
Andere Medikamente, in der Regel eher starke Schmerzmittel wie Gabapentin, Pregabalin oder Carbamazepin werden im Off-Label-Use eingesetzt. Aber auch hier ist die Frage, ob es hilft und ob die Nebenwirkungen nicht zu stark sind.
Alternative Behandlungen
Außer diesen intensiven, aber nicht alles lösenden, schweren Medikamenten gibt es gegen diese Erkrankung auch verschiedene alternative Behandlungsmethoden:
- Yoga;
- Vibrationsplatte;
- Fußbandage (Restiffic);
- Pneumatische Kompression;
- Akupunktur;
- Massagen.
Die Belege dafür, ob und inwieweit diese Behandlungen wirken, sind immer noch überwiegend anekdotisch. Überzeugende und unabhängige wissenschaftliche Studien fehlen bis heute. Das soll allerdings nicht heißen, dass sie nicht funktionieren könnten. Wie bei vielen Dingen in der alternativen und auch in der regulären medizinischen Behandlung, bei Medikamenten und Nahrungsergänzungsmitteln gilt auch hier: "Probieren geht über Studieren".
Und dann: Das Restless-Legs-Syndrom und Magnesium
Letzteres gilt auch für zusätzliches Magnesium gegen das Restless-Legs-Syndrom. Dutzende von wissenschaftlichen Studien wurden durchgeführt, und die Gründe für diese Studien liegen zusammenfassend in drei Tatsachen:
- Die Symptome des Restless-Legs-Syndroms entsprechen den Symptomen eines Magnesiummangels.
- Magnesium hat nachweislich eine entspannende und beruhigende Wirkung.
- Viele Menschen, die am Restless-Legs-Syndrom leiden, haben einen Magnesiummangel.
Um die Symptome des Restless-Legs-Syndroms zu lindern, scheint es also vielversprechend, zusätzliches Magnesium einzunehmen. Doch eine so genannte "systematische Übersicht", in der alle relevanten Studien nebeneinander gestellt wurden, zeigt, dass auch hier wissenschaftlich gesehen eindeutige Beweise für eine effektive Wirkung fehlen [iv]. Doch, so das Fazit dieses Übersichtsartikels, das bedeutet nicht, dass zusätzliches Magnesium nicht gegen das Restless-Legs-Syndrom wirkt.
Zu diesem Schluss kommen auch viele Therapeuten und Menschen, die am Restless-Legs-Syndrom leiden. Aus unserer inzwischen langjährigen Praxiserfahrung bei Zechsal wissen wir, dass drei Magnesiumprodukte von Menschen mit dem Restless-Legs-Syndrom häufig positiv bewertet werden: Fußbäder mit Magnesium-Badekristallen, das MCM-Gel und das Magnesiumbisglycinat-Pulver. Dabei können diese Produkte entweder miteinander kombiniert, oder auch einzeln sowie zusammen mit Eisen oder Vitamin D verwendet werden.
Fazit zu Magnesium und dem Restless-Legs-Syndrom
Wenn man am Restless-Legs-Syndrom leidet, muss man oft nach den richtigen Produkten und Behandlungen suchen, die die Symptome lindern können. Wie bei vielen Dingen scheint Magnesium hier eine Art Grundlage zu bieten, auf der andere Ergänzungsmittel und/oder Behandlungen (möglicherweise) zusätzlich eingesetzt werden können. Hilft Magnesium beim Restless-Legs-Syndrom? Urteilen Sie selbst.